ZDF 37 Grad, Dokumentation, 30 min
Dienstag, 7. August 2018, 22:30 Uhr
Deutschland boomt – in den Metropolen. In der Peripherie aber, in den kleinen Gemeinden und Dörfern weitab von Wirtschaftszentren und touristisch attraktiven Plätzen, haben die Menschen es oft schwer: Häuser stehen leer, Arbeitsplätze fallen weg, die jungen Leute ziehen woanders hin.Wie in der Gemeinde Postlow im Landkreis Greifswald – Vorpommern. Die Region hat laut Zukunftsatlas mit die schlechtesten Zukunftschancen in Deutschland – in den letzten zehn Jahren hat Postlow fast 100 Einwohner verloren, noch knapp 300 sind übrig.
Postlow liegt im „vergessenen Hinterland“: Zu weit entfernt von der Ostsee, um vom Tourismus zu profitieren, und so viele Schulden, dass die nächste Baumbeschneidung oder Straßenreparatur nicht bezahlt werden kann. Eine Schule, einen Arzt, einen Dorfladen oder eine Gaststätte gibt es in Postlow nicht mehr. Einzelne Häuschen sehen gepflegt aus, doch Leben ist keines auf den Straßen. Zehn Prozent der Menschen sind arbeitslos, rechte Parteien erzielen in der Region Wähler-Rekorde und große Agrar-Unionen haben das Land aufgekauft, sodass kleine Höfe kaum mehr mithalten können. In der sonst so idyllischen Umgebung mit weiten Feldern und Baumalleen stößt man auf ein ruinöses Gutshaus, daran gliedert sich eine verlassene Scheune an die nächste.
Und trotzdem gibt es Menschen, die gerne hier leben, die sich etwas einfallen lassen, um sich eine Existenz zu schaffen und die letzten Spuren einer Dorfgemeinschaft zu erhalten. Der Film begleitet über die Jahreszeiten hinweg ausgewählte Menschen und Familien, die vor dem Hintergrund der großen Themen Landflucht und Aussterben von kleinen Dörfern sich in ihrer Heimat engagieren und dafür arbeiten, dass das Leben auf dem Land lebens- und liebenswert bleibt.