BR-Dokumentationsreihe, 45 min
Ostermontag, 21. April 2014, 19 Uhr
In Unterfranken stehen viele Orte vor Struktur-problemen. Die jungen Leute ziehen weg, Häuser verfallen, die Dörfer sterben aus. Arbeit gibt es kaum, viele müssen pendeln. Nicht so Sommerach, ein kleiner, historisch gewachsener Weinort, 30 Kilometer von Würzburg entfernt. Die Arbeit in den Weinbergen im Rhythmus der Jahreszeiten, das Keltern im Keller und der Verkauf des selbstproduzierten Weins prägt das Leben und die Atmosphäre im Ort.
Schätzungsweise drei Viertel der Menschen hier leben direkt oder indirekt vom Wein und immer mehr auch vom Tourismus – eine der Überlebensstrategien, die die Sommeracher seit zwei Jahrzehnten ehrgeizig verfolgen. Vor allem die Jüngeren haben erkannt, dass eine schöne Landschaft und ein Gläschen Wein nicht ausreichen, um als Urlaubsort attraktiv zu sein. Trotzdem sind die Strukturen klein und überschaubar geblieben. Vieles ist in Familienhand. Die Gäste von auswärts lieben den Ort gerade wegen seiner familiären und persönlichen Atmosphäre.
Auch die Sommeracher lieben ihren Ort. Sie sind stolz auf ihre Heimat. Sie leben gerne hier, interessieren und engagieren sich für ihr Dorf. Aber was ist das Geheimnis dieses kleinen Ortes? Warum ist Sommerach heute so attraktiv und beliebt, bei den Einheimischen und den Touristen gleichermaßen? Was tun die Dorfbewohner, und wie schaffen sie es, die wirtschaftlichen, strukturellen und sozialen Herausforderungen in den Griff zu bekommen?
Die fünf Protagonisten unseres Films geben die besten Antworten darauf, denn sie leben uns vor, was den Ort, was ihr Sommerach, lebendig hält – heute und in Zukunft. Sie sind sympathisch und lebenslustig und tragen dazu bei, dass das Leben hier auf dem Land nicht stillsteht. Sie engagieren sich im Kleinen und im Großen, lassen sich nicht abhalten, neue Ideen auszuprobieren. Sie zeigen uns ihren Alltag, erzählen uns von ihren Sorgen und Nöten und sie begeistern uns auch für ihre neuen Ideen, die den Ort voranbringen, ohne die Traditionen aus dem Blick zu verlieren. Jeder von ihnen verkörpert einen wichtigen Aspekt des Dorflebens.